Zwei Turniersiege bei Howard Hinton 7s

Howard Packman hinterließ einen starken Eindruck und sicherte sich mit dem



29 May 2022

Rugby Verband Rheinland-Pfalz

Erstellt von Rugby Deutschland

Der Deutsche Rugby-Verband hat bei den Howard Hinton 7s im französischen Tours gleich zwei Turniersiege abgeräumt. Zunächst sicherten sich die Junioren bereits am Samstag den Top Sport im U18-Turnier. Am Sonntag tat es die als Development Team ins Turnier gestartete Auswahl um Kapitän Sam Rainger den Junioren gleich.
 
Die Coaches hatten sich vor dem Turnier dazu entschieden, im Turnier "Elite Hommes" nicht ein klares Topteam und ein Entwicklungsteam aufzubieten, sondern sie besetzten beide Teams etwa gleich stark.
 
So starteten offiziell als Topteam Anjo Buckman, Jonathon Dawe, Felix Hufnagel, Nicolas Rinklin, Tobias Bauer, Max Heid, Niklas Koch, Leo Hees, Max Roddick, Tim Lichtenberg, Philip Gleitze und Marcel Coetzee.
 
Als Development Team gingen damit Sam Rainger, Chris Umeh, Ben Ellermann, Anton Gleitze, Max Calitz, Justin Renc, Bastian van der Bosch, Benedikt Spiess, Benedikt Müssig, Phil Szczesny, Jakob Dipper und Howard Packman an den Start.
 
Das sogenannte Development Team zeigte gleich von Beginn an, dass es in Tours durchaus etwas vorhatte. Schon in der Gruppenphase ließ man nichts anbrennen, setzte sich klar mit 36:0 gegen Rugby 7 Perigord und gar mit 45:0 gegen Les Trouble 7 durch. Lediglich gegen das Team Seven Sud Garonne war es zum Abschluss des ersten Turniertags mit 24:15 etwas knapper.
 
Als zweitbestes Team im Ranking der Vorrunde ging es im Viertelfinale gegen die französische Militärauswahl, wo das DRV-Team erstmals ein paar Probleme hatte, aber dennoch mit 22:19 die Oberhand behalten konnte. In der Vorschlussrunde kam es zur Neuauflage des Halbfinals von 2021 gegen das französische Einladungsteam Seventise. Die Deutschen gerieten zwar schnell mit 0:12 in Rückstand, drehten dann aber durch Versuche von Dipper, Umeh und Müssig, der auch zweimal erhöhte die Partie auf 19:12. In der Schlussphase gelang Seventise noch ein Versuch, der Erhöhungskick, der die Verlängerung bedeutet hätte, fand jedoch nicht sein Ziel. So blieb es bei 19:17 und dem Einzug ins Finale.
 
Dort warteten die Scavengers 7s. Das Team aus Paris, ursprünglich von Racing-Spielern gegründet, hatte das Vorrunden-Ranking angeführt und bereits im Viertelfinale das zweite deutsche Team ausgeschaltet. Doch im Finale legte das deutsche "Development Team" eindrucksvoll vor und lag durch Versuche von Packman und Ellermann sowie einer Erhöhung von Spiess schnell 12:0 vorn. Bei Halbzeit hatte "Sca" auf 7:12 verkürzt. Nach dem Seitenwechsel legte erneut das DRV-Team vor - durch einen Umeh-Versuch. Der Gegner verkürzte ein weiteres Mal, doch am Ende besiegelten Dipper und van der Bosch mit dem Erhöhungskick den 24:12-Erfolg und damit den Turniersieg.  
 
Das nominelle Topteam musste gleich zu Beginn eine 5:12-Niederlage gegen das Ain Team Rugby 7s hinnehmen. Doch schon im zweiten Spiel gegen Les 7 Salopards  zeigte man beim klaren 45:5, dass man es besser kann. Im letzten Gruppenspiel legte man dann gegen Esprit Sud Sevens einen 26:12-Sieg nach.
 
Damit hatte man den Einzug ins Viertelfinale geschafft, wo man am Sonntagmorgen allerdings auf die Scavenger 7s traf, die bis dahin den stärksten Eindruck im Turnier gemacht hatten. Zwar startete die DRV-Auswahl stark und schien auf der Siegerstraße zu sein. Doch aus der zwischenzeitlichen 14:0-Führung nach erhöhten Versuchen von Buckman und Lichtenberg wurde bis zum Schluss noch eine knappe 14:19-Niederlage, sodass danach nur noch Rang fünf möglich war.
 
Auf dem Weg dahin gelang zunächst Revanche gegen die Ain Team Rugby 7s, die diesmal mit 31:12 sogar klar geschlagen wurden. Im abschließenden Platzierungsspiel gegen die 7 Fantastics war es dann ebenfalls eine zumeist klare Angelegenheit. Nach Versuchen von Koch, Bauer und Rinklin führte man mit 17:5, nach weitere von Dawe und Philip Gleitze sogar 29:12. In der Schlussphase ließ man dann noch zwei gegnerische Versuche zu, sodass das Resultat mit 29:24 aus DRV-Sicht am Ende unnötigerweise knapper ausfiel, als es der Spielverlauf insgesamt hergab.
 
"Das Experiment mit zwei gleich starken Männer-Teams ist gut aufgegangen, auch wenn wir natürlich gern beide Teams im Finale gesehen hätten. Aber insgesamt sind wir sehr zufrieden mit der ganzen Woche und dem Turnier", sagte Coach Clemens von Grumbkow. "Es ging in erster Linie darum zu sehen, ob die Dinge, die wir in der Verteidigung und im Angriff umgestellt beziehungsweise wo wir an Stellschrauben gedreht haben, auch funktionieren. Und da können wir viel für uns aus dieser ganzen Woche ziehen. Natürlich will man immer auch gewinnen. Das ist uns gelungen, von daher war es sehr zufriedenstellend. Was dabei etwas schmerzt, ist die Verletzung von Phil Szczesny, bei dem der Verdacht auf Mittelhandbruch besteht. Aber wir sind überzeugt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Wir haben natürlich auch gesehen, dass noch einiges an Arbeit vor uns liegt, aber das war aus unserer Sicht schon ein großer Schritt in die richtige Richtung."
 
DRV-Junioren gewinnen U18-Turnier
 
Die deutschen U18-Junioren haben in Tours den Sprung nach ganz oben aufs Treppchen geschafft. Die Coaches Jan Ceselka und Max Pietrek zeigten sich entsprechend zufrieden.
 
"Natürlich war den Jungs anzumerken, dass ihnen auf diesem Level Spielpraxis fehlt, aber sie haben sich durchweg gesteigert", konstatierte Pietrek nach dem Turnier. "Es ist immer schwer in so einem Turnier, wo man mal starke Gegner hat und dann wieder schwächere, die man aber in der Regel nicht kennt, eine kontinuierliche Lernkurve zu schaffen. Aber die Jungs haben mit Herz gespielt, haben vor allem in der Verteidigung die Sachen sehr gut umgesetzt, auf die wir einen Fokus gelegt hatten. Insgesamt konnten sich auch die neuen Jungs im Kader gut beweisen. das war ein guter Test und der nächste Schritt auf dem Weg zur EM. Ich bin zufrieden mit der Gesamtleistung. Die Jungs haben das gut gemacht, zumal mit Tim Krzyzanowski und Christopher Hennig verletzungsbedingt am zweiten Tag Spieler fehlten. Ich bin stolz auf das Team."
 
Zum Turnierauftakt gelang den Junioren sofort ein klares 28:0 gegen Les Wolfs 7, dem aber eine 14:24-Niederlage gegen das deutlich stärkere Departement-Team CD37 folgte. Am zweiten Turniertag hatte man diese aber offensichtlich abgeschüttelt, denn im abschließenden Gruppenspiel gelang ein 40:0 gegen CD42 und im darauf folgenden Halbfinale ein 19:5 gegen das Team CD45.
 
Im Endspiel bot sich dann die Chance zur Revanche für die einzige Niederlage im Turnier gegen die bis dahin ungeschlagene Auswahl von CD37 aus dem Departement Indre-et-Loire. In einem spannenden Spiel auf Augenhöhe stand es bis zur Schlusssirene 7:7, bevor eine sehr gute Entscheidung von Tom Hill den spielentscheidenden Versuch für die sehr engagiert aufspielenden DRVer in der Nachspielzeit brachte.