Platz 3 und 4 bei den Howard Hinton 7s in Tours

Die Witterung in Tours hatte am Ende deutliche Spuren - nicht nur bei den Männern - hinterlassen.



01 November 2021

Rugby Verband Rheinland-Pfalz

Erstellt von Rugby Deutschland

Die beiden deutschen Entwicklungsteams der Männer und Frauen haben sich im französischen Tours bei den zu den Happy Halloween 7s umbenannten Howard Hinton 7s teilweise sehr achtbar geschlagen und am Ende einen dritten (Männer) und einen vierten Platz (Frauen) belegt.
 
Bei den Frauen um Nationaltrainer Max Pietrek, der einige Spielerinnen aufbieten konnte, die bislang noch kein Turnier auf diesem Niveau gespielt hatten, wurde eine Round Robin mit allen sechs teilnehmenden Teams gespielt. 
 
Zum Auftakt ging es gegen die Auswahl Esprit Sud 7s/Garonne. Dort geriet man zwar nunächst in Rückstand, doch im Verlauf drehten Gesine Adler und Johanna Hacker mit ihren jeweils von Lara Bürger erhöhten Versuchen die Partie noch in ein verdientes 14:5. Das Nationalteam Belgiens war danach eine Nummer zu stark für die junge deutsche Truppe. Auch wenn Gesine Adler und Julia Braun mit der Erhöhung zwischendurch für Ergebniskosmetik sorgten, stand am Ende ein 7:22.
 
Im abschließenden Spiel des ersten Tages gegen die 7 Fantastics sei auf jeden Fall ein Sieg möglich gewesen, wie Coach Max Pietrek beobachtet hatte, aber am Ende zeigte sich, wie schon in den vorangegangenen Spielen, dass die deutschen Frauen zwar gut verteidigen und sich auch gut Chancen herausspielen konnten, "aber wir haben Probleme im Finishing, also unser durchaus gutes Spiel auch in Punkte umzumünzen." So blieb man mit 5:12 unter den eigenen Erwartungen.
 
Zu Beginn des zweiten Tages lief es gegen die Rugban 7s noch nicht. Man machte zwar insgesamt weniger Fehler, baute aber in der Verteidigung leider einige ein und unterlag am Ende 0:12. Deutlich besser war die Performance dann im letzten Gruppenspiel gegen Les 7 saloperies, wo Johanna Hacker mit drei Versuchen sowie Hille Jansen mit einem und Lara Bürger mit einer erfolgreichen Erhöhung einen ungefährdeten 22:0-Erfolg sicherten.
 
Das Spiel um Rang drei, erneut gegen Rugban 7s, ging dann im Starkregen von Tours unter. Mette Zimmat konnte zu Beginn der zweiten Hälfte für das deutsche Team, das auf zwei angeschlagene Spielerinnen verzichtete, auf 5:7 verkürzen, aber dann legte Rugban noch zweimal nach und gewann das Bronze-Match mit 17:5.
 
"Wir hatten uns sicher etwas mehr erhofft in Tours, aber wir sind dennoch guter Dinge, haben einige neue Spielerinnen einsetzen können, die gezeigt haben, dass sie Bock haben auf dieses Niveau und auch Leistungen auf dem Platz zeigen können. Insgesamt haben wir aus Tours gute Erkenntnisse mitgenommen", so Nationaltrainer Max Pietrek. "Die junge Mannschaft hat hier eine gute Entwicklung gemacht. Es war die richtige Entscheidung, hier mit einem Entwicklungsteam anzutreten. Für uns sind solche Turniere, auch mehr davon auf diesem guten Niveau, wahnsinnig wichtig, weil diese Fehler, die wir gesehen haben, sich eben oft nur im Wettkampf zeigen. Von daher einen großen Dank an den DRV, dass wir die Möglichkeit hatten, hier auch anzutreten. Ich hoffe, dass es uns gelingen kann, dass wir das künftig intensivieren, mehr Turniere spielen und einen breiteren Kader aufbauen können."
 
Development-Team der Männer wird Dritter
 
Das Entwicklungsteam des Wolfpack-Kaders landete in Touts am Ende auf dem dritten Rang, verlor dabei allerdings auch nur ein Spiel - leider das Halbfinale gegen den späteren Turniersieger, das Einladungsteam Seventise. Bis dahin hatte die Auswahl von 7er-Disziplintrainer Clemens von Grumbkow einen guten Lauf, obwohl man bei den Howard Hinton Sevens einige ausländische Spieler testen wollte, die erst eine Woche in Heidelberg trainiert und erstmals im Trikot des DRV aufgelaufen waren. 
 
Gegen das Team Ginette LP7 hatte man zum Turnierauftakt einen schwierigen Start, geriet 0:5 in Rückstand, steigerte sich aber im Verlauf und ließ bis zum Schluss nicht wirklich etwas anbrennen. Versuche von Jake Campey, Philip Gleitze (2) und Nicolas Rinklin besiegelten den 26:15-Auftaktsieg.
 
Deutlich verbessert von Beginn an präsentierte sich das DRV-Team gegen die Esprit Sud 7s. Man trat sehr dominant auf, kombinierte teils sehenswert und machte früh alles klar, auch wenn der Gegner in der Schlussphase noch zwei Versuche legen konnte und das Ergebnis enger gestalötete, als es nötig gewesen wäre. Die Versuche kamen von Wolfram Hacker (3), Daniel Boer und Jon Caister. Ähnlich lief es dann im abschließenden Gruppenspiel gegen die Wonder 7s: Dominanter auftritt, gutes Rugby gezeigt, stark verteidigt, Coach zufrieden. Endstand: eigentlich zu knapp, 24:19.
 
Auch die Viertelfinal-Partie gegen die französische Militärauswahl war am Ende knapper, als es nötig gewesen wäre. Jake Campey brachte den DRV zwar in Führung, doch danach verlor man etwas den Faden und geriet 5:14 in Rückstand. Erst danach rappelte man sich wieder auf und drehte die Partie nach Versuchen von Jon Caister und Wolfram Hacker mit dem Schlusspfiff noch in einen 15:14-Sieg.
 
Das Halbfinale fand bei Starkregen und einem sehr tiefen Platz statt - Bedingungen, mit denen das Team Seventise besser zurecht kam. "Wir sind nier richtig reingekommen, konnten unser Potenzial nicht abrufen in diesem Spiel, resümierte Coach von Grumbkow. So musste man sich dem späteren Turniersieger mit 0:12 geschlagen geben. Doch im Platzierungsspiel trotzte man dem Wetter noch mal und verschaffte sich mit einer wieder deutlich besseren Leistung einen ordentlichen Turnierabschluss. Jakob Dipper (2), Nicolas Rinklin (2) und Alexander Brosowski legten bei der abschließenden "Schlammschlacht" die Versuche zum verdienten 33:10-Erfolg im Bronze-Match.
 
"Im Großen und ganzen können wir zufrieden sein mit den Leistungen und dem Abschneiden in Tours", so Clemens von Grumbkow. "Wir müssen jetzt auch gemeinsam mit Damian McGrath abschließend bewerten, ob die ausländischen Spieler das Potenzial haben, den Sprung ins Topteam zu schaffen, weil einige von ihnen mit Mitte 20 auch nicht mehr wirklich in ein Entwicklungsteam gehören. Aber das Team hier, das so noch nie zusammen gespielt hat, hat sich sehr ordentlich geschlagen."