Deutsche Meister U16 und U18 stehen fest


06 October 2021

Rugby Verband Rheinland-Pfalz

Erstellt von Rugby Deutschland

Die SG Handschuhsheim/Neuenheim/Heusenstamm (U18) sowie der SC Frankfurt 1880 (U16) haben die Deutschen Meisterschaften 2021 für sich entschieden. Damit setzt sich der Trend der Vor-Corona-Jahre fort. In beiden Wettbewerben (in der U16 nur SG TSV/SCN) waren die beiden Mannschaften dominant und lieferten sich gegenseitig die härtesten Kämpfe. Aber insbesondere in der U16 gab es auch im weiteren Teilnehmerfeld positive Überraschungen.
 
In der Altersklasse U16 begann das mit der Teilnehmerzahl: Sage und schreibe zehn Teams hatten auf die offene U16-Ausschreibung reagiert und sich angemeldet. Am Ende waren es neun, weil eine Mannschaft wegen Spielermangels absagen musste. So trafen sich mehr als 200 junge Rugbyspieler beim gastgebenden RK03 Berlin. In zwei Gruppen wurde „vorsortiert“, wobei sich der SC Frankfurt 1880 und die SG TSV/SCN jeweils ungeschlagen fürs Halbfinale qualifizierten.
 
Dort wurde es dann am Sonntag deutlich schwieriger: Die SG TSV/SCN bezwang die Lokalrivalen von der SG HRK/Worms mit 10:0, Frankfurt schlug die bemerkenswert starke SG Wiedenbrück/Köln mit 24:15. Im „kleinen Finale“ war für die Überraschungsmannschaft aus NRW dann aber nichts mehr zu holen, sie unterlag den Heidelberg/Wormsern mit 0:33. Das Endspiel war das hochklassigste des Turniers, beide Mannschaften zeigten dynamisches, präzises Angriffsspiel und eine aufmerksame, zupackende Verteidigung. Den Ausschlag für Frankfurt gaben am Ende die größere Kreativität in der Spielanlage und mehr Präzision an den Kontaktpunkten, wo die SG TSV/SCN ein ums andere Mal Straftritte kassierte. Das Endergebnis lautete 26:10 für den SC Frankfurt 1880.
 
Die weiteren Platzierungen:
5. RK 03 Berlin, 6. SG Hannover (VfR Döhren/Hannover 78/Victoria Linden), 7. SG München (München RFC, StuSta München, RC Unterföhring), 8. Berliner SV 1892, 9. SG Junge Preußen
 
Wohl auch wegen der gleichzeitigen U16-DM war die Beteiligung in der Altersklasse U18 deutlich geringer. Aus vier Meldungen wurden letztlich drei Teilnehmer, nachdem auch hier eine Mannschaft wegen Spielermangels absagen musste. Hervorzuheben ist die SG Hansa (1860 Bremen, FC St. Pauli, Hamburger RC), die die weite Anreise nach Heidelberg auf sich nahm, obwohl sie sich nicht viele Siegchancen ausrechnen konnte.
 
Um den zweitägigen DM-Rahmen zu füllen und die so lange vermisste Spielzeit möglichst hoch zu halten, wurde die U18-DM mit Hin- und Rückrunde ausgetragen. Gleich im ersten Spiel am Samstag gab es eine klare Ansage von der gastgebenden SG TSV/SCN/RKH – sie war im Spiel gegen den Dauerrivalen SC Frankfurt 1880 von der ersten Minute an hellwach, bestrafte jeden Fehler und belohnte sich mit einem 24:5-Sieg. Beide Mannschaften gewannen dann deutlich gegen die SG Hansa.
 
Die hatte dann am Sonntag nicht mehr genügend Erste-Reihe-Spieler, weshalb die Scrums uncontested gespielt und die Partien mit 0:50 gewertet wurden. Im offenen Spiel zeigten sich die Hanseaten aber kämpferisch, erzielten ihre ersten Turnierversuche gegen den späteren Meister und verdienten sich den Bronzepokal redlich. Das letzte Turnierspiel hatte Finalcharakter. Würde Frankfurt die Auftaktniederlage noch drehen können? 1880 zog alle Register, war diesmal die bessere Mannschaft und gewann mit 12:6 – das reichte aber bei weitem nicht aus, und der U18-Meistertitel ging völlig verdient an die SG TSV/SCN/RKH.
 
DRJ-Spielbetriebsreferent Tilo Barz zog ein insgesamt positives Fazit: „Das Allerwichtigste war, dass wir überhaupt zwei solche Turniere auf die Beine gestellt haben. Die Entscheidung, die Altersklassen der Vorsaison zu setzen, hat auch den älteren U18ern noch einmal einen würdigen Abschied aus der Jugend ermöglicht. Die offene Ausschreibung mit frei wählbaren Spielgemeinschaften hat die Hürde für die Teilnahme gesenkt, und wir haben besonders bei der U16 eine erfreuliche Breite gesehen. Dennoch ist festzuhalten, dass nur drei Vereine aus eigener Kraft ein U16-Team aufstellen konnten. In den kommenden Jahren brauchen wir wieder mehr Breite, und zwar von ganz unten angefangen.
 
Mein besonderer Dank geht an die Ausrichter und die vielen Helferinnen und Helfer in Heidelberg und Berlin, die unter Corona-Bedingungen eine tolle Organisation abgeliefert haben. Alle Mannschaften haben sich sehr wohl gefühlt. Und last but not least seien die guten Erfahrungen erwähnt, die wir in Berlin mit einem versierten Turnierarzt gemacht haben. Insbesondere bei Kopfverletzungen ist Expertise am Platz Gold wert. Das sollten wir künftig unbedingt fortführen.“
 
(Bericht: DRJ)