Challenger Series: Wolfpack steht im Halbfinale

(Foto: World Rugby)



21 April 2023

Rugby Verband Rheinland-Pfalz

Erstellt von Rugby Deutschland

Das Wolfpack steht im Halbfinale! Doch bis dahin war es ein harter zweiter Turniertag bei der Challenger Series in Stellenbosch (RSA). Zunächst ließ sich Rugby Deutschland im abschließenden Gruppenspiel von Tonga den Schneid abkaufen, nur um dann im Viertelfinale mit einer starken Leistung die bis dahin dominanten Männer aus Uganda aus dem Titelrennen zu werfen. Im Halbfinale am Samstag um 10.38 Uhr wartet erneut Belgien, das überraschend in seinem Viertelfinale Chile ausschalten konnte.
 
Wie schon am Vortag tat sich das Wolfpack im ersten Spiel des Tages schwer. Gegen Tonga fand die RD VII nicht in ihr Spiel, ließ sich stattdessen zu sehr auf das der Pazifik-Insulaner ein. So fand man sich zu häufig in Kontaktsituationen wieder, hatte zu wenig Ballbesitz, machte insgesamt zu viele Fehler und lag so zur Pause auch verdient mit 0:12 zurück. Nach dem Seitenwechsel wurde es etwas besser. Jonathon Dawe fing eine überworfene Gasse Tongas und hatte dann nur noch zehn Meter Grün vor sich. Doch die Gegner legten ihrerseits einen Versuch und einen Straftritt zum 5:22 nach, sodass der Versuch von Carlos Soteras Merz in der Schlussphase zum 10:22-Endstand nurmehr Ergebniskosmetik war.
 
Als nun Gruppenzweiter bekam man es im Viertelfinale mit dem bis dahin sehr souveränen Team aus Uganda zu tun. Das Wolfpack legte gut los, zeigte ein paar gute Angriffsphasen, konnte sich aber selbst in Überzahl nach Geld und wenig später sogar Rot für Uganda nicht belohnen, weil kurz vor dem Malfeld immer wieder ein Fehler passierte. Erst in der 7. Minute gelang Philip Gleitze der Versuch zur 5:0-Führung, doch im direkten Gegenzug sicherte sich Uganda in der Nachspielzeit der ersten Hälfte doch noch die 7:5-Führung.
 
Danach wurden unsere Jungs deutlich effektiver, aber nicht, bevor Uganda kurz nach Wiederanpfiff erst auf 14:5 gestellt hatte. Doch dann spielte fast nur noch das Wolfpack, das durch einen langen Sprint und den Versuch von Carlos Soteras Merz, mit ein wenig Glück nach einem Groundkick Richtung Jack Hunt und schlussendlich dem Versuch von Ben Ellermann – alle drei erhöht von Niklas Koch – noch zu einem ebenso klaren wie am Ende verdienten 26:14-Erfolg kam.
 
„Das war wirklich ein harter Tag, aber am Ende sind wir natürlich glücklich, dass wir im Halbfinale stehen, wo wir ja auch hinwollten“, konstatierte Bundestrainer António Aguilar. „Wir hatten uns vom Tonga-Spiel natürlich mehr erwartet. Das war insgesamt enttäuschend, und wir wissen, dass wir es viel besser können. Aber dann sind wir stark zurückgekommen, und das war wichtig. Das war eine gute Leistung gegen ein starkes Uganda. Jetzt spielen wir wieder Belgien, die wir in einem schweren Spiel in der Gruppe knapp geschlagen haben. Wir haben aber alle Jungs fit, sind selbstbewusst und hoffen, dass wir morgen das Finale erreichen könne.“
 
 
Tag 1: Viertelfinale vorzeitig erreicht
 
Der erste Tag des Wolfpack bei der Challenger Series in Stellenbosch (RSA) war in jeder Hinsicht durchwachsen. Das Wetter zeigte sich von seiner unschönen Seite: Es regnete lange, machte den ohnehin schlechten Platz noch schwieriger zu bespielen, die Bälle waren entsprechend rutschig. Und Rugby Deutschland zeigte erst im zweiten Spiel so richtig, in welche Richtung es in diesem Turnier gehen kann. Dennoch: Nach zwei Siegen aus zwei Spielen ist das Viertelfinale bereits erreicht.
 
Gegen die Belgier, denen die Bedingungen im ersten Gruppenspiel scheinbar mehr zusagten, tat sich das Wolfpack bei Dauerregen und tiefem Boden etwas schwer. Belgien ging sogar mit 7:0 in Führung. Doch das deutsche Team wirkte deswegen nicht unbedingt besorgt, versuchte weiter, sich Chancen auf Punkte zu erarbeiten. Es waren in der Mehrzahl eher Einzelaktionen als ein strukturiertes Spiel, aber noch vor der Pause verkürzte Niklas Koch auf 5:7, und nach dem Seitenwechsel war Jack Hunt nach einem nach vorn gekickten Ball auf und davon und besorgte den zweiten Versuch, den Koch zum 12:7-Endstand erhöhte. Nicht schön gewonnen, aber verdient. „Es war schwierig unter diesen Bedingungen, aber es war ein Sieg. Das ist das, was am Ende zählt“, sagte Bundestrainer António Aguilar nach dem Spiel ganz pragmatisch.
 
Deutlich souveräner und so, wie man es vom Wolfpack durchaus auch erwarten durfte, geriet der zweite Auftritt gegen Simbabwe. Rugby Deutschland gab früh die Richtung vor, legte schon vor der Pause durch Jack Hunt (2), Jonathon Dawe und Nikolai Klewinghaus vier Versuche zur klaren 22:0-Führung. Nach dem Seitenwechsel nahm das Wolfpack scheinbar etwas Tempo raus, kassierte dann einen erhöhten Versuch, doch danach legte man durch Philip Gleitze und Ben Ellermann selbst noch zweimal im gegnerischen Malfeld ab, sodass am Ende ein klares 34:7 auf der Anzeigetafel stand.
 
"Wir sind ganz zufrieden mit dem ersten Tag, darauf können wir aufbauen", so Coach Aguilar. "Es war gut zu sehen, dass das Team beide Arten Rugby spielen kann: Es hat sich im ersten Spiel bei sehr unangenehmen Bedingungen durchgekämpft und das Spiel noch gedreht. Und dann gegen Simbabwe hatten wir mehr Ballbesitz, haben die Räume gut genutzt und unser Spiel besser aufziehen können. Jetzt geht die Konzentration auf Tonga, und hoffentlich können wir morgen den nächsten Schritt machen."