Aguilar: „Wir sind mehr als bereit für diese Turniere!“

(Foto: Jan Perlich / Rugbylicious Photography)



19 April 2023

Rugby Verband Rheinland-Pfalz

Erstellt von Rugby Deutschland

Am morgigen Donnerstag startet im Markotter Stadium von Stellenbosch (RSA) das erste von zwei Turnieren der Challenger Series, wo die deutsche 7er-Rugbynationalmannschaft der Männer einmal mehr Anlauf nehmen wird, den lange angestrebten Sprung auf die World Rugby Sevens Series zu schaffen. Das zweite Turnier findet an gleicher Stelle vom 28. bis zum 30. April statt. Bundestrainer António Aguilar zumindest sieht das Wolfpack sehr gut vorbereitet auf die Herausforderungen am Kap und zeigt sich im Kurzinterview zuversichtlich.
 
António, es ist für dich als Bundestrainer das erste große Turnier mit dem Wolfpack. Was ist größer: die Aufregung, dass es endlich losgeht, oder der Druck?
Zunächst einmal freue ist mich sehr auf mein erstes offizielles Turnier mit diesen Jungs. Und der Druck, der ist natürlich da, das ist ja Teil des Spiels. Ich persönlich mag Druck, denn das bedeutet, dass wir uns auf der großen Bühne befinden und ebenso große Ziele verfolgen. Und der Druck ist nur so groß, wenn es wirklich um etwas Großes geht. Also hoffen wir auf möglichst viel Druck. Wir müssen diesen Druck aber für uns in etwas Positives umwandeln, ihn für uns nutzen.
 
Rugby Deutschland hat den Sprung auf die Weltserie jetzt schon mehrfach und teils denkbar knapp verpasst. Wie bekommt man das aus den Köpfen der Spieler raus?
Das stimmt, es war ein paar Mal richtig knapp, und das wird einige Jungs auch nach wie vor beschäftigen. Aber, wie gesagt: Dieser Druck gehört einfach dazu, und dass wir den verspüren, das haben wir uns hart erarbeitet. Neben der sportlichen Vorbereitung haben wir in den letzten Monaten aber auch versucht, die Jungs bestmöglich auch auf diese knappen Situationen vorzubereiten. Wir haben eine positive Umgebung geschaffen, in der sich das Team bestmöglich entwickeln und Selbstbewusstsein aufbauen konnte. Und das werden wir auch an diesem Wochenende brauchen: Selbstbewusstsein und das Rugby spielen, was wir hart trainiert haben.
 
Wie schätzt du die Konkurrenz ein? Und wie sind aus deiner Sicht die Chancen auf den Sieg in der Challenger Series, der ja dazu berechtigt, in London final um den Aufstieg in die World Series spielen zu dürfen?
Das ist im 7er-Rugby immer schwer zu beantworten. Ich zähle uns schon zu den stärksten Teams in diesem Wettbewerb, und wir haben uns in den letzten Monaten wirklich sehr gut darauf vorbereitet. Es war ein enger und intensiver Kampf um die Plätze in diesem Team, was immer eine gute Basis für die Leistungsentwicklung ist. Nun, es sind ein paar starke Teams im Wettbewerb: Ich nenne mal Tonga, Chile, Uganda, Hongkong oder auch Italien. Die sind alle in der Lage Spiele zu gewinnen. Wir müssen aber in erster Linie auf uns selbst schauen. Wir müssen in jedem Spiel und gegen jeden Gegner unser bestes Rugby zeigen, dann können wir auch jedes Team hier schlagen.
 
Ich denke, viele Fans werden sich einig sein, dass wir wirklich ein starkes Team nach Stellenbosch geschickt haben, auch wenn erst Howard Packman durch Leon Hees und dieser nun wiederum kurzfristig wegen einer Verletzung durch Daniel Eneke ersetzt wurde. Sehen wir das beste deutsche Team, oder ist auch noch Raum, sich weiter zu entwickeln?
Es ist natürlich immer noch Luft nach oben und Raum für Verbesserung. Aber dieses Team ist sehr gut vorbereitet. Der Konkurrenzkampf um die Plätze war hart und manche Entscheidung für uns Trainer wirklich schwer. Aber die Jungs, die jetzt dabei sind, die haben es sich auf jeden Fall verdient. Andere werden in den nächsten Turnieren sicher auch ihre Chancen bekommen. Wir haben ein paar Dinge an unserem Spiel verändert. Die Spieler haben jetzt vor allem auf dem Platz mehr Entscheidungsfreiheit. Aber das hat auch seine Zeit gebraucht, und ich denke, wir stehen immer noch am Anfang. Wir werden uns auch von Turnier zu Turnier weiter entwickeln müssen. Aber, wie gesagt: Wir sind sehr gut vorbereitet und mehr als bereit für diese beiden Turniere.