„In diesem Team herrscht ein unbedingter Wille“

(Foto: Jan Perlich / Rugbylicious Photography)



16 February 2023

Rugby Verband Rheinland-Pfalz

Erstellt von Rugby Deutschland

Aufsteiger Rugby Deutschland ist im Vergleich mit der Konkurrenz in der Rugby Europe Championship ein eher unerfahrener Herausforderer, der nach wie vor im Neuaufbau steckt. Maßgeblich daran beteiligt ist der 30-jährige Kapitän Jörn Schröder, der mit allein 37 Länderspielen einer der erfahrensten Akteure im deutschen Team ist. Er beobachtet derzeit eine positive Entwicklung des jungen Adler-Teams, wie er im Interview beschreibt.
 
Jörn, die ersten beiden schweren Spiele seit dem Wiederaufstieg in die Rugby Europe Championship sind absolviert. Wie sieht dein Zwischenfazit aus?
Man kann schon sagen: Wir können auf diesem hohen Niveau mithalten, wenn auch noch nicht über die vollen 80 Minuten. Man darf nicht vergessen, dass viele von unseren Jungs Spiele gegen so starke Gegner bis jetzt noch gar nicht kannten. Da braucht es eine Zeit, um sich daran zu gewöhnen und das Spieltempo und die Spielhärte anzunehmen. Aber ich finde, spätestens jetzt mit dem Spanien-Spiel sind wir in der Championship angekommen. Natürlich wird es noch Rückschläge und viel zu lernen geben. Das mussten wir in den ersten zehn Minuten am letzten Sonntag leider deutlich lernen. Aber es war toll, wie wir das abgeschüttelt und uns dann ins Spiel reingekämpft haben. Das war ein Riesenschritt nach vorn. Jetzt gilt es, Konstanz in unsere Leistung zu bringen.
 
Kannst du beschreiben, wie sich die Arbeit mit dieser Gruppe anfühlt? Welcher Geist herrscht im Adler-Team?
Jeder im Team geht in jedes Spiel rein, um es zu gewinnen, das ist ja klar. Wir hatten auch vor dem Spiel gegen Spanien daran geglaubt. Dieser unbedingte Wille herrscht auf jeden Fall im Team vor, nicht nur der Wille zum Siegen, sondern auch der Wille, sich immer weiter zu entwickeln, hart zu arbeiten, um besser zu werden. Und diese Erfahrungen, die wir gerade mit jedem Spiel sammeln, sind dafür so wichtig. Aber ich kann, ohne zu übertreiben, sagen: Da wächst was zusammen. Es geht ja gerade Schlag auf Schlag mit den Spielen. Das ist anstrengend, schweißt uns aber als Team auch immer enger zusammen. Was uns im Vergleich zu anderen Teams in dieser Liga noch fehlt, ist Erfahrung, die nötige Konstanz und eine Gewinner-Mentalität. Aber das kommt – Schritt für Schritt.
 
Jetzt steht das wichtige Spiel gegen die Niederlande an. Der „Erzrivale“ hat sich gegen Spanien und Georgien ebenfalls sehr gut verkauft, wie man an den Ergebnissen sieht. Welche Chancen räumt ihr euch in Neckarsulm ein?
Wir machen uns natürlich nichts vor: Das niederländische Rugby hat sich in den letzten Jahren sehr gut entwickelt – in der Spitze, aber auch im Jugend-Bereich. Und mit der Erfahrung von schon ein, zwei Jahren mehr auf diesem Level sind sie uns natürlich ein Stück voraus. Sie haben sehr gute Einzelspieler und sind gegen uns sicher leicht favorisiert. Wir wissen, was auf uns zukommt in diesem Spiel, und wir werden sie nicht unterschätzen. Ich erwarte ein ganz knappes Spiel. Umso wichtiger ist es, seine Leistung auch über die gesamten 80 Minuten auf den Platz zu bringen. Wenn wir dann noch Rückenwind von möglichst vielen Zuschauern in Neckarsulm spüren, dann kann das am Samstag was werden.

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